Kondomunfall: Hilfe bei Notfällen
Wenn Kondome platzen oder abrutschen, kann es gefährlich werden. Schnelle Hilfe ist dann notwendig.
Wenn es um den Schutz vor Schwangerschaft geht, kann hier die Pille danach helfen. In diesem Fall muss umgehend ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden. Diese/r muss darüber entscheiden, ob die Pille danach verabreicht werden kann. Dieses Medikament gilt sozusagen als Notfall-Verhütung und ist per aktueller Definition keine Abtreibung. Wichtig ist zu wissen, dass nur ein Mediziner über die Einnahme entscheiden kann und Nebenwirkungen auftreten können. Außerdem ist die Wirkung der Pille danach auf maximal zirka 72 Stunden nach dem Sexualkontakt begrenzt, wobei die Erfolgsaussichten einer Schwangerschaftsverhütung mit zunehmender Stundenzahl abnimmt.
Kondomunfall: Droht eine Krankheit?
Doch eine ungewollte Schwangerschaft ist nicht das einzige Problem einer möglichen „Kondompanne“. Auch der Schutz vor Geschlechtskrankheiten ist nicht mehr gegeben. Besteht der Verdacht, sich gegebenenfalls mit einer klassischen Geschlechtskrankheit oder anderen durch sexuellen Kontakt übertragbaren Krankheiten angesteckt zu haben, sollte im eigenen Interesse dringend ein Arzt aufgesucht werden. Hier ist falsche Scham übrigens fehl am Platz, für Ärzte sind solche Vorkommnisse Routine.
Geplatztes Kondom – Angst vor HIV/AIDS
Eine Ansteckung mit HIV, dem AIDS-Virus, lässt sich übrigens nicht sicher mit einem sogenannten Schnelltest ausschließen. Ein Schnelltest gibt weder Gewissheit noch echte Sicherheit, übrigens auch nicht als Nachweis für die „Unbedenklichkeit“ eines Sexualpartners. Deshalb ist im Zweifelsfall ein echter Test notwendig, der erst nach sechs bis zwölf Wochen zuverlässige Ergebnisse liefern kann. Im Umkehrschluss heißt das auch, dass ein solcher Test eine Infektion nur für den Zeitraum davor ausschließen kann! Ein Test kann für eine geringe Gebühr bei jedem Arzt oder anonym und häufig kostenlos bei Gesundheitsämtern gemacht werden.
Abgerutschtes Kondom bleibt stecken
Besonders unangenehm ist ein Präservativ, das im Körper des Sexualpartners bzw. der Sexualpartnerin stecken bleibt. Rutscht das Gummi beim Liebesspiel ab, kann es unerreichbar im Körper bleiben. Dann sind eigene Bemühungen meistens gefährlich, da Schleimhäute geschädigt werden können. Der Weg zum Arzt ist trotz der Angst vor einer peinlichen Situation dringend geboten. Keine Angst: Die Ärzteschaft sieht solche Fälle immer wieder und kann gut helfen!
Hinweis: Alle Angaben sind ohne Gewähr und ohne medizinisches Fachwissen verfasst. In allen genannten Fällen sollte zur Klärung des Problems ein fachlich kompetenter Mediziner oder eine Beratungsstelle (siehe Links in der Navigation dieser Seite) aufgesucht werden.
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