Kondome und Corona – warum die Hersteller Probleme haben

Kondome und Corona - warum die Hersteller Probleme haben

Es gibt kaum eine Branche, die nicht von der aktuellen Corona-Krise betroffen ist. Sogar die Hersteller von Kondomen haben Probleme, was zu Beginn der Pandemie allerdings noch etwas anders aussah. Kondome und Corona – das hieß zunächst einmal steigende Verkaufszahlen und sogar Hamsterkäufe, ähnlich wie beim Toilettenpapier. So meldete beispielsweise die Firma „Ritex“ aus dem westfälischen Bielefeld eine Verdopplung des Umsatzes im direkten Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres. Danach ging es aber bergab und dafür gibt es plausible Gründe.

Mehr Sex während der Pandemie?

Dass Kondome und Corona eine gewinnbringende Mischung sind, diese Erfahrung haben die Hersteller gleich zu Beginn der Pandemie gemacht. Die Deutschen haben sich neben Nudeln und Toilettenpapier auch mit Kondomen eingedeckt. Die Vermutung liegt nahe, dass viele dachten: Wir verbringen bedingt durch Corona mehr Zeit zu Hause und wollen uns nicht langweilen. Aber nicht nur Paare haben sich mit Kondomen eingedeckt, auch viele Singles haben neben praktischen Fertiggerichten gleich die Großpackung Kondome aus dem Supermarkt mitgenommen. Die Firmen kamen mit der Herstellung der Kondome nicht mehr nach, auch bei CPR, südlich von Hannover, wurde rund um die Uhr gearbeitet. Kurz darauf sank auch hier die Nachfrage rapide. Was war der Grund?

Kondome und Corona – ein wichtiger Markt brach weg

Zu den Branchen, die besonders schwer unter der Pandemie zu leiden haben, gehört auch das horizontale Gewerbe. Zwar merken die Hersteller von Kondomen die deutlich gestiegene Nachfrage noch immer, auf der anderen Seite brach jedoch die Prostitution vollständig weg. Nach einer ersten Einschätzung der Kondomhersteller macht die käufliche Liebe rund 20 Prozent des Umsatzes aus und diese 20 Prozent fehlen jetzt. Sah es am Anfang noch nach Lieferschwierigkeiten aus, so hat sich die Lage inzwischen wieder entspannt und die Hersteller können ihre Kunden wie gewohnt beliefern. Da noch nicht abzusehen ist, wann die Bordelle wieder wie gewohnt öffnen können, müssen die Hersteller Geduld haben und abwarten.

Große Probleme in Asien

Kondome und Corona ist vor allem in Asien ein schwerwiegendes Problem. Dort wird vor allem für die Entwicklungshilfe produziert und dort ist der Markt so gut wie zusammengebrochen. In vielen asiatischen Ländern ist ein Ende des Shutdowns nicht in Sicht und die Fabriken, in denen die Kondome hergestellt werden, können nicht arbeiten. Dazu kommt, dass die Menschen in Asien in der aktuellen Corona-Krise auch keine Kondome mehr kaufen. Für einige Hersteller aus Deutschland, die Niederlassungen in Asien oder Zentralamerika haben, bedeutet das jetzt die Insolvenz. Wer nicht mit einer Insolvenz zu kämpfen hat, muss gut rechnen können. Das Unternehmen Mapa, was in Norddeutschland auch Kondome der Marke „Billy Boy“ herstellt, versuchte ebenfalls mit einem Umsatzrückgang während und nach dem Lockdown, zu überleben.

Fazit zu Kondome und Corona

Eine neue repräsentative Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wollte von den Deutschen mehr zum Thema Verhütung wissen. Rund 46 Prozent der Deutschen nutzen ein Kondom, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Der Gebrauch von Kondomen ist mittlerweile vollkommen normal geworden und zeigt, wie wichtig vor allem den jungen Menschen die Verantwortung ist. Dazu kommt, dass die Gruppe derjenigen, die über 30 Jahre alt sind, hormonelle Verhütungsmittel immer öfter ablehnen und stattdessen zum Kondom greifen.

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Redaktion